Geschichten der Andersartigkeit -Teil 2

Bei meinem Wiesenhelden-Umweltschutz-Projekt nutze ich gerne dieses Gleichnis, um diese Einseitigkeit von Gut und Böse zu veranschaulichen:

 

Eine Pflanze wird von vielen Blattläusen überfallen und ruft um Hilfe. Ein Marienkäfer landet und beginnt die Blattläuse zu fressen. Bald schon fühlt sich die Pflanze besser. -

 

Ist der Marienkäfer nun ein guter Helfer, gar ein Held? - Sind die Blattläuse etwa böse, oder die Ameisen, die die Blattläuse beschützen?

 

Betrachten wir mal die verschiedenen Perspektiven: Für die Pflanze ist der Käfer der Retter schlechthin. Doch für die Ameise ist der Käfer ein Viehdieb, der ihre Herde dezimiert. Und für die Blattläuse? - Da ist er sogar ein Massenmörder!

 

→ Und würden wir den Marienkäfer fragen, so würde er wohl antworten: Ich hab nur Hunger gehabt!

 

Es macht gar keinen Sinn, die Welt prinzipiell in Gut und Böse einzuteilen, das wäre als würde man sich nur eine Zeichnung anschauen und versucht anhand derer sich durch die Dreidimensionalität eines Dschungels zu navigieren. Es gibt einen Künstler, M.C. Escher, der dies sehr gut hat darstellten können in seinen Skulpturen. Er hat diese so geschaffen, dass sie nur von einem Blickwinkel aus das gewünschte Abbild zeigen, sobald man das Objekt von anderen Seiten betrachtet, ist es nur noch eine Summierung von Dingen oder Gegenständen.

Wenn wir die ganze Bandbreite der Realität betrachten wollen - und das braucht ein Lebewesen, um gut überleben zu können, dann braucht es sozusagen mehrer Funktionen. Mehrere Geschichten, die aus einem anderen Blickwinkel berichten - also verschiedenen Lehren. Und das gleichberechtigt nebeneinander! - Wir könnten also aus den unterschiedlichen Geschichten der Religionen lernen, anstatt darauf zu pochen, dass es nur eine Zeichnung gäbe, die richtig ist...

 

Bis Morgen!