Eine neue Weltsicht -Teil 2

Ein sehr schönes bildhaftes Beispiel finden wir bei Hund und Katze: Die Bewegung des Schwanzes hat bei beiden eine gegensätzliche Bedeutung. Die Katze interpretiert das Wedeln als Akt der Aggression und setzt zum Angriff an, bevor das Gegenüber loslegen kann.

Aus diesem Missverständnis heraus gibt es eine „Feindschaft“ zwischen beiden. Und das, obwohl beide Arten den gleichen Vorfahren hatten. Dadurch, dass einst die beiden „Gruppen“ geteilt wurden und sich anschließend in ganz unterschiedlichen Lebensräumen behaupten mussten, hat sich eine andere Gestik entwickelt und mit der Zeit hat sich ebenfalls der Körperbau angepasst.

 

Betrachten wir uns die Bewegungen dieser beiden Tiere genauer, fällt Folgendes auf:

Der Schwanz der Katze bewegt sich langsamer und ruckartig hin und her. Und beim aufgestellten Schwanz sollten wir den Gesichtsausdruck ebenfalls mit in Augenschein nehmen, auch die Haltung sagt uns einiges darüber, wie diese Geste zu interpretieren ist. Sind die Muskeln angespannt oder besitzt der Körper eine gewisse Leichtigkeit?

 

Wenn Hund und Katze gemeinsam aufwachsen – in geschützter Umgebung – dann lernen die Tiere, genauer und aufmerksamer auch auf diese „Kleinigkeiten“ zu achten. Somit haben sie begriffen, dass hier kein Feind ist, sondern nur ein Freund, der eben andere Angewohnheiten hat.

 

Bei uns Menschen ist es im Grunde ebenso!

Anfangs gab es nur eine Gruppe - was wissenschaftlich belegt ist. Diese wurde mit der Zeit größer und so waren sie gezwungen, neue „Weidegründe“ zu finden. Die Wege trennten sich und sehr, sehr viel später trafen sie dann wieder aufeinander, aber die Gesten hatten sich verändert, teils auch die Beschaffenheit der Haut und der Augen – dies sind die erste und wichtigsten Stadien der Anpassung an neue Lebensumstände. - Wären mehr als nur ein paar Jahrtausende vergangen, wie bei Hund und Katze, hätte sich wohl auch die Körper noch viel extremer verändert...